Schönstatt
Mutter Gottes, 20. Jh.
Die Marienkapelle ist seit 1947 von der Kirche als Wallfahrtsstätte anerkannt.
Im Jahr 1901 erwarb die Missionsgesellschaft der Pallottiner in Vallendar-Schönstatt das Gelände, auf dem Augustinerchorfrauen im Jahr 1149 ihr Kloster gründeten. Diese, über die Jahrhunderte traditionsreiche Stätte, wurde zum Studienheim ausgebaut. Auf den anliegenden Höhen entstand auch das Bundesheim der Schönstattbewegung. Pater Joseph Kentenich (1885 - 1968) gab dem Ort durch seine Erziehungsarbeit eine besondere Bedeutung. Am 18. Oktober 1914 hielt er in der heutigen Gnadenkapelle einen Vortrag, der zum Gründungsakt des Schönstatt-Werkes wurde. Die Michaelskapelle wurde zur Marienkapelle und 1947 von der Kirche als Wallfahrtsstätte anerkannt. Der Bau wurde zum Symbol, nachdem die Gemeinschaft in jedem Bistum ein Zentrum zu schaffen versucht. Altarbild ist immer die „Dreimal Wunderbare Mutter und Königin von Schönstatt“. Grundgesetz ist die hochherzig dienende Liebe. Zum Schönstatt-Werk gehören in Verbindung mit den Pallottinern der Apostolische Bund und die Liga. Besondere Gruppen sind die Marienschwestern, die Frauen von Schönstatt, die Marienbrüder sowie die Schönstatt-Priester. Sie alle sollen gemeinsam in ihrer Art Träger des gesamten Werkes sein. Die Vertreter der Verbände bilden unter dem Vorsitz des Generalobern der Pallottiner ein Generalpräsidium. Die Spiritualität des Werkes möchte durch die Bindung an das Marienheiligtum der geistigen Heimatlosigkeit des modernen Menschen begegnen. Maria ist das Hochbild der erlösten Menschen in ihrer Mutterschaft, durch den Reichtum ihrer Gnaden und wegen ihrer Stellung im Heilsplan Gottes. „Bündnistag“ ist jeweils der 18. eines jeden Monats. An diesem kommen die Schönstattgruppen bei ihren Zentren zusammen und erneuern ihr Gelöbnis. Der 18. Oktober ist der Hauptwallfahrtstag. Die Wallfahrt nach Schönstatt erstreckt sich aber über das ganze Jahr Ein Bericht über eine Wallfahrt aus der Erzdiözese Köln vom 23. April. 1978 möge Art und Umfang erläutern: „Mit 37 Bussen aus den verschiedensten Städten und Gemeinden der Erzdiözese und einer großen Anzahl von PKWs waren in der Frühe des Sonntags über 1800 Pilger unterwegs nach Vallendar... Gegen 9.30 wurde Weihbischof Dr. Dick am Heiligtum auf Berg Schönstatt vom Leiter der Wallfahrt begrüßt, wo sich eine große Zahl von Pilgern zur Statio versammelt hatte. Von hier zogen die Pilger - an der Spitze die Schönstattjugend mit ihren Bannern in Prozession zur Dreifaltigkeitskirche, in der sich auch die Grabstätte des Gründers Pater Joseph Kentenich befindet. Am Nachmittag trafen sich noch einmal die Pilger bei einer Marienfeier mit Predigt und eucharistischer Andacht. Der Wallfahrtsleiter, Pater Roth, ging in seiner Ansprache auf die Worte des Heilandes ein: „Siehe, deine Mutter!“ Er führte dabei aus: Mit der Gottesmutter ein Bündnis schließen heißt, dem Wort Jesu vertrauen, „Siehe da, deine Mutter!“ Es heißt: Sie mitnehmen an den Ort, wo wir leben, auf dass sie an den Ort der täglichen Entscheidungen unseres Lebens uns Mutter ist und uns nicht alleine lässt, sondern mithilft, dass wir unser Leben und all die Menschen, die uns anvertraut sind, wieder mit Gott in Verbindung bringen und somit alle den Weg heim zum Vater finden. Das Schönstatt-Werk möchte der vielfältigen Gefährdung des Menschen begegnen: Durch die Bindung an das Marienheiligtum der geistigen Heimatlosigkeit; durch die Bindung an die Gemeinschaft der Vereinsamung; durch die straffe, selbsterzieherische Orientierung an einem gottbezogenen, persönlichen ldeal der Verwahrlosigkeit, Verweltlichung und Vermassung. Maria ist dabei das Hochbild, dem wir nachstreben. Der Gedanke der Werktagsheiligkeit verbindet Leben und Lehre. Natur und Gnade und weckt die Bereitschaft der Christusgestaltung der Welt zu dienen.
Gebet
Breit um uns deinen Mantel, Schirmherrin du im Sturm, du dreimal Wunderbare, geheimnisvoller Turm, du Arche des neuen Bundes, du bleibst in den Stürmen stehn, wirst über die Zeiten siegen. Wir werden nicht untergehn.
Schönstattlied