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Niederrhein Dormagen-Nievenheim

KircheKirche St. Pankratius in Dormagen-Nievenheim

Jesus Christus.
St. Pankratius in Nievenheim bildet mit dem Kloster Knechtsteden und St. Odilia in Gohr eine Art “heiliges Pilgerdreieck”.

Kontakt
Kirche St. Pankratius in Dormagen-Nievenheim
Conrad-Schlaun-Straße 5
41542 Dormagen-Nievenheim
Tel. 02133 90062
Fax 02133 91564

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Nirgendwo im Erzbistum Köln gibt es drei Wallfahrtsorte in geographisch so enger Nachbarschaft wie in Dormagen: Das Kloster Knechtsteden, St. Odilia in Gohr und St. Pankratius in Nievenheim bilden eine Art “heiliges Pilgerdreieck”. Die Geschichte des Klosters Knechtstedens und seines Gnadenbildes der schmerzhaften Muttergottes können Sie hier im Portal ja schon ausführlich nachlesen. Die Geschichte von St. Pankratius und seiner Salvotorfigur in Nievenheim folgt nun:

Es begab sich im 16. Jahrhundert. Da “rettete” der Legende nach ein gläubiger Katholik die hölzerne Darstellung des Christus als Weltenretter und -erlöser aus der Duisburger Salvatorkirche, weil diese kurz danach reformiert wurde ins - bis heute - gut katholische Nievenheim. Wahrscheinlich ware sie sonst zerstört worden. “Knapp 100 Jahre später, 1966 wütete die Pest hier in der Gegend und die Nievenheimer beteten zur Salvatorfigur um Schutz vor der tödlichen Seuche und gelobten, wenn sie von der Pest verschont blieben, ihr eine silberne Krone zu spenden”, erzählt Jakob Leusch, Mitglied des Ortsausschusses St. Pankratius, “damals hat Salvator also seinem Namen als Retter der Welt alle Ehre gemacht.” Und die Nievenheimer hielten Wort. Als sie drei Jahre lang von der Pest verschont blieben, setzen sie der ein Meter großen, aus Eichenholz geschnitzten Salvatorfigur eine silberne Krone auf.

Die heutige Krone der frühgotischen Salvatorfigur, die übrigens von Historikern auf Ende des 13. Jahhunderts datiert wird, ist wesentlich jünger und stammt wahrscheinlich aus dem frühen 18. Jahrhundert. Bemerkenswert ist, dass diese besondere und sehr seltene Darstellung von Jesus Christus In Nievenheim seit fast 500 Jahren in der sogenannten Salvatoroktav, um Fronleichnam, verehrt wird. “Sehr lange hat sie zu diesem Zweck draußen auf dem Kirchhof in der Marienkapelle gestanden, Das war jahrhundertelang der eigentliche Treffpunkt für viele Pilger aus nah und fern”, erzählt Leusch. Zum Beispiel für die Wipperfürther aus St. Nikolaus, die seit 1794 jedes Jahr am Mittwoch vor Fronleichnam zu Fuß zum Salvator in St. Pankratius pilgern, weil sie damals wohl ein ähnliches Gelübde abgelegt haben wie die Nievenheimer. Mit Fronleichnam beginnt dann die zehntägige Salvatoroktav in Nievenheim. “Es gibt Salvator-Lieder, Salvator-Gebete und den Salvator-Segen mit der Monstranz. Das ist für mich immer ein sehr bewegender Moment”, schwärmt Birgit Linz-Radermacher, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates des Seelsorgebereichs Dormagen-Nord. “Das Salvator-Bundeslied und das Lied "Christus - Salvator, unser König" werden heute immer noch gesungen, ja, teilweise mit Inbrunst von den alten Nievenheimern richtig geschmettert. Ich kann mich erinnern, dass ich bereits als Kind begeistert und berührt war, wenn das geschah und dann der Segen ausgeteilt wurde und auch noch alle Glocken läuteten. Das ist bis heute wirklich sehr bewegend und ergreifend.”

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Die Augen von Birgit Linz-Radermacher leuchten, wenn Sie von diesen Momenten in “ihrer” Kirche erzählt, in der sie seit klein auf aktiv war und ist. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die heutige Pfarrkirche St. Pankratius erbaut. Der heutige Kirchenbau ist nicht der erste an dieser Stelle, denn im Verlauf der 1200-jährigen Geschichte Nievenheims standen wohl an diesem Ort insgesamt drei Kirchen. Die erste soll bereits im 12. Jahrhundert entstanden sein, wie archäologische Grabungen im Jahr 1990 bestätigt haben. In den Jahren 1741 bis 1743 wurde dank der erheblichen privaten Investition und Spendenaquise des damaligen Pfarrers Krosch eine kleine, im barocken Stil gestaltete und dennoch schlichte westfälische Hallenkirche auf einem Plateu im Herzen Nievenheims gebaut. Kein geringerer als der Hofbaumeister von Kurfürst und Erzbischof Clemens August, Johann Conrad Schlaun, errichtete die heutige Kirche, die dem heiligen Pankratius geweiht wurde. Und auch die Seitenaltäre entwarf Schlaun. Den Hochaltar stiftete der Kurfürst höchstpersönlich. Der Innenraum wurde in den Jahren 1869 bis 1870 neuromantisch überarbeitet, unter anderem die Säulen und Fresken. Eine im besten Sinne schlichte Kirche mit einem alles überragenden Salvator über dem Hochaltar und einer Krypta darunter. Dort führt eine Steintreppe in den Untergrund, der, wie man mittlerweile weiß, Särge mit Überresten mehrere Äbte des Klosters Knechtsteden versteckt. Aber das ist eine andere Geschichte und wird ein anderes Mal erzählt werden.

Gebet

Göttlicher Salvator, Jesus Christus!
Siehe gnädigst an unser Elend, Krankheit, innere und äußere Not, aus der wir uns selbst unmöglich erreten können. Durch die Glorie Deines heiligen Namens komme uns zu Hilfe und errette uns von diesem elenden Zustande. Liebster Jesus, verleihe uns alsdann nur Deine Gnade und beständige Geduld. Verschone uns in der Ewigkeit. Amen.

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