Aachener Dom
Mutter Gottes, 5.-9. Jh.
Aachener Dom
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Domhof 1,
52062 Aachen
Aachener Dom
Foto: Sr. Jakob Schalfke
Außer den vorstehenden und anderen außerordentlichen Wallfahrten berichten unsere Pfarren von folgenden, die regelmäßig stattfinden: Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen war dem Göttlichen Erlöser und seiner Mutter Maria geweiht. Schon im 9. Jahrhundert lautete der Titel ausschließlich auf Maria. Aachen gehörte damals und bis zum 19. Jahrhundert zum Bistum Tongern. Auch dieser alte Bischofssitz war seit jeher Marienheiligtum. Die Legende nennt den Tongerner Dom sogar das älteste Marienheiligtum nördlich der Alpen. Um 1400 ist ein sitzendes Marienbild bezeugt. Um die gleiche Zeit entstand das heutige Gnadenbild. Es ist eine stehende Madonna, etwa 1,25 m hoch. In der Rechten hält sie das Zepter, auf der Linken ruht das Jesuskind. Sie steht hoch aufgerichtet und wendet ihr Haupt dem Betrachter zu.
Der Aachener Dompropst Dr. Müllejans und der Kölner Weihbischod Dr. Dick zeigen das Kleid Mariens aus der Heiligen Nacht.
Foto: Dr. Jakob Schlafke
Für die große Wallfahrt ist aber bedeutender der Marienschrein, über dessen Reliquien schon in dem Kapitel Christus-Wallfahrt berichtet wurde. Unter seinen vier großen Heiligtümern befindet sich das Kleid Mariens aus der Heiligen Nacht. Unter die kleinen Heiligtümer zählt der Gürtel Mariens. Bei dem Kleid Mariens handelt es sich um ein Gewand aus kostbarem orientalischen Byssus von gelblich- weißer Farbe, das durch Längs- und Querstreifen quadratisch gemustert ist. Am Saum befinden sich zwei seitliche Ausschnitte. Die eckige Halseinfassung ist mäanderartig verziert. Es ist etwa 1,55 m lang und 1,20 m breit. Die Spanne der Ärmel mißt 1,40 m. Über seine Geschichte, ehe es in den Reliquienschatz Karls des Großen kam, sind mancherlei Vermutungen aufgestellt worden. Wahrscheinlich kam es von Konstantinopel nach Aachen. In dem Aachener Reliquienverzeichnis von 1239 heißt es das „Hemd der seligen Jungfrau, mit dem sie bekleidet gewesen, als sie Christus gebar“. Es wird mit den anderen Heiligtümern alle sieben Jahre gezeigt.
Gebet
Meerstern, ich dich grüße, Mutter Gottes, süße, allzeit Jungfrau reine, Himmelspfort alleine!
Ave, klang die Kunde aus des Engels Munde, uns den Frieden spende, Evas Namen wende!
Dich als Mutter zeige, daß durch dich sich neige unserm Flehn auf Erden, der dein Sohn wollt werden!
Gib ein reines Leben, mach den Weg uns eben, daß in Himmelshöhen froh wir Jesum sehen!
Schau voll Huld vom Himmelsthron, bitt für uns beim lieben Sohn, o Jungfrau Maria!
Nach der Übersetzung des Ave maris stella aus dem 9. Jh. (vgl Gotteslob Nr. 954 und 596.)