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Rheinschiene Königswinter

KircheMarien-Kloster Heisterbach

Hl. Urspr. Hl Petrus, 12. Jh.
Klosterruine der berühmtesten Kirche im ehemaligen Großdekanat Siegburg Heisterbach.

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53639 Königswinter

Foto 1
Klosterruine Königswinter-Heisterbach
Foto: Dr. Jakob Schlafke

Im Bereich der Pfarre St. Laurentius Oberdollendorf, auf dem Gelände des Klosters der Kölner Cellitinnen, liegt die Klosterruine der berühmtesten und seit der Romantik bekanntesten Kirche im ehemaligen Großdekanat Siegburg Heisterbach. Heute steht nur noch die Apsis des 1227 geweihten Chores der großen Klosterkirche mit ihrem in zwei Geschossen in je fünf Rundbögen aufragenden Umgang. P. Gabriel Busch, ein Benediktiner vom Siegburger Michaelsberg, schreibt hierzu: „Auf dem Petersberg im Siebengebirge, früher Stromberg genannt, entstand gegen 1136 mit einer Marienkapelle eine klösterliche Niederlassung, die sich an der Augustinusregel orientierte. Ihr Schirmherr war der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg. Als die Mönche 1180 das Kloster aufgaben, rief dieser 1189 zwölf Zisterzienser aus Himmerod unter Abt Hermann, einem früheren Bonner Stiftsherrn, an die verlassene Stelle. Der Konvent widmete die Kapelle dem hl. Petrus. 1192 jedoch übersiedelte er von der Höhe ins klimatisch günstigere Tal des Heisterbachs am Nordhang des Petersberges. Ein Jahr darauf erhielt das Kloster die päpstliche Bestätigung. Rasch wachsender Besitz ermöglichte den äußeren Aufschwung der Abtei. Nach Überlieferung ihres berühmtesten Mitgliedes, des Caesarius von Heisterbach, der 1240 als Prior starb und uns in vielen Schriften über das Klosterleben seiner Zeit Kunde hinterließ, legte man 1202 unter dem zweiten Abt Gevard (1196-1208) den Grundstein zum Bau der großen Abteikirche St. Marien. Die Zahl der Mönche nahm so zu, daß schon 1215 die Tochterabtei Marienstatt im Westerwald gegründet werden konnte. Die Weihe von Chor und Querhaus fand 1227, die der gesamten Kirche 1237 statt. Wiederholt in Kriegen beschädigt und geplündert, erholte sich die Abtei stets zu neuer Blüte und blieb bis 1803 erhalten. Nach der Aufhebung infolge der Säkularisation wurde der ganze Baukomplex auf Abbruch verkauft. Nach mehrjährigem Zerstörungswerk verschwanden die letzten Reste des Querschiffes und des Langhauses erst um 1820. Wegen des Versagens einer Sprengladung blieb allein das Chorhaupt mit Umgang als Ruine bestehen. 1918 ging das ganze Klostergelände in den Besitz der Augustiner-Cellitinnen (Köln) über. Kurz vor dem Abbruch ließ damals Sulpiz Boisserée genaue zeichnerische Aufnahmen von der Kirche machen, so daß wir eine zuverlässige Kenntnis von der ehemaligen Anlage haben. Die mächtige Pfeilerbasilika bestand aus acht Jochen mit ausladendem Querschiff und rundgeschlossenem Umgangschor. Sie war ca. 83 m lang sowie im Mittelschiff 9,5 m und im Querschiff 40 m breit. Als Baumaterial diente neben Grauwackebruchstein vor allem der zu vorzüglichem Quaderwerk verarbeitete Andesit vom benachbarten Stenzelberg. Das Gewölbe (Tuff) der verhältnismäßig schmalen und hohen Seitenschiffe stieg gegen das Mittelschiff an, um dessen starken Gewölbeschub abzufangen. Der durchlichtete Innenraum der im Äußeren gemäß Ordensbrauch turmlosen Kirche war vielfältig durchgegliedert. Bezeichnend für den künstlerischen Wert der Kirche ist die bruchlose Verbindung zweier fast gegensätzlicher Kunstweisen. Denn obwohl sie in der Gesamtanlage dem Vorbild der frühgotischen Zisterzienser-Rundchöre und im Verzicht auf Zierwerk dem Ordensgeist verpflichtet war, steht das in die Wand eingebundene Gliederungssystem des Chores in der Tradition der niederrheinisch-kölnischen Baukunst der Stauferzeit.“

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