Kapelle Klein Villip

An der Straße zwischen Adendorf und Fritzdorf stand bis zum Jahr 1973 in Klein-Villip eine kleine Fachwerkkapelle, zu der alljährlich im Mai von Adendorf eine Prozession ging. Auch Einzelpilger besuchten gerne diese stille Gebetsstätte. In den Jahren vor dem letzten Krieg wurde sie auch von den umliegenden Pfarreien aufgesucht. Von der dort bestehenden Verehrung hat der schon zu Anfang des 2. Weltkrieges verstorbene Kaplan Friedrich Schenk dem Schreiber dieser Zeilen eindrucksvoll berichtet. 1973 wurde die Kapelle abgebrochen. Die Madonna fand nach ihrer Restaurierung ihren Platz in der Adendorfer Pfarrkirche. Die Pfarrgemeinde Fritzdorf hielt in jedem Jahr am ersten und am letzten Sonntag im Mai eine Prozession zu einem sogenannten Heiligenhäuschen gegenüber dem Sommersberghof. An der auch neuerdings Beter aus Adendorf teilnehmen. In Klein-Villip wird nach Mitteilung von Pfarrer Steden, Wachtberg, immer wieder der Gedanke zur Errichtung eines Dorfkreuzes oder Bildstockes auf dem früheren Kapellengelände laut. Die Erinnerung an diese Mai-Prozessionen wird vorerst wachgehalten in dem Bildband „Wachtberg alte Bilder einer jungen Gemeinde (1982)“. Herr Pfarrer Steden fügt seiner Mitteilung über Klein-Villip noch folgenden Hinweis an: „Am Rand darf ich bemerken, dass in meinen drei Gemeinden vor dem Fest Christi Himmelfahrt noch je drei Bittprozessionen gehalten werden und in jeder Kirche bzw. Kapelle auch mindestens je eine Bittmesse. Auf drei weitere Wallfahrten bzw. Prozessionen darf ich hinweisen: Am Fest Christi Himmelfahrt gibt es seit 1921 eine Fuß- und Reiterprozession zum Wachtberg, an der sich alle Pfarrgemeinden Wachtbergs beteiligen; die Feier hat ihren Höhepunkt in der heiligen Messe am Ehrenmal mit der anschließenden Kranzniederlegung durch den Bürgermeister und die Segnung der Pferde durch den jeweiligen Zelebranten. In diesem Jahr nahmen 180 Reiter teil (1987) und viele hundert Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer.“