Tourtipp Streckentour städtisch familienfreundlich Rheinschiene
Streckentour, hauptsächlich durch städtisches Gebiet. Ohne Steigungen. Kann abgekürzt oder bei ungünstigem Westwind auch in umgekehrter Richtung gefahren werden. Wegeführung fast ausschließlich auf autofreien Strecken und Fahrradwegen.
anregend 4–6 Std 341 Höhenmeter
Anregend. Streckenführung und Höhenverhältnisse leicht – auch für Familien geeignet.
kulturell
Die frühen Ursprungsstätten des Glaubens in unserem Erzbistum haben am Rhein ihre Heimat. Dass Köln eine „urbs sanctissima“, eine heilige Stadt ist, war den Menschen bis zur Neuzeit eine Selbstverständlichkeit. Auf engstem Raum befinden sich eine Vielzahl von bedeutenden Stiften und Klöstern, die in dieser Konzentration nördlich der Alpen keine Entsprechung findet und die die Stadt wie eine große vom Himmel überdachte Kirche erscheinen lassen.
Schon zu Beginn unserer Tour erwartet uns ein wahres „Feuerwerk“ sakraler Sehenswürdigkeiten. Aber auch die kleinen und scheinbar unbedeutenden Kirchen in den alten Rhein-Dörfern verdienen Beachtung. Unsere Tour beginnt in Rodenkirchen, führt zum Dom und dann rheinabwärts über das „Niehler Dömchen“ zu weiteren Kirchen am Wegesrand bis nach Zons.
Rodenkirchen: Die Tour beginnt am S- bzw. U-Bahnhof Rodenkirchen, direkt am Bahnhof stehen auch genügend PKW-Parkplätze zur Verfügung – falls sie mit dem Wagen kommen wollen. Das erste Ziel, die Kirche St. Maternus liegt nur 800 m entfernt direkt am Rhein.
Rodenkirchen: Nach dem Tod des hl. Maternus, des ersten Bischofs von Köln im Jahr 314 ringen die Bistümer Tongern, Trier und Köln um seine Reliquien. Sein Leichnam wird in Köln auf ein Boot gelegt, um zu schauen, wo es hintreibt. Die Fügung bewirkt, dass es stromaufwärts in Rodenkirchen anlandet, wo zu seinen Ehren eine Kapelle erbaut worden sei. Sicher ist, dass die wehrhaft wirkende Kirche zwischen dem 10. und 12. Jh. als Saalkirche auf einem Felsvorsprung errichtet und im 15. Jh. gotisch erweitert wird. Im 19. Jh. verliert sie ihre Pfarrfunktion, wird im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört und in den 1950er Jahre restauriert.
Das 1984 von Margot Raumer gestaltete Popieluszko-Kreuz erinnert an die Ermordung des standhaften polnischen Priesters durch den Geheimdienst in Polen 1984.
Rodenkirchen: Strandpromenade sowie Ausflugs- und Kneipenviertel mit vielen unterschiedlichen Restaurants und Lokalen in zum Teil schönem Fachwerkambiente, beliebt sind die Ausflugslokale auf den Bootsanlegern.
Altstadt-Süd: Kölns neuer Stadtteil am Rheinauf altem historischen Grund: Imposante moderne Bauten in Verbindung mit denkmalgeschützter Industriearchitektur prägen einen ca. zwei Kilometer langen Abschnitt am Rhein im Kölner Süden mit Kunst und Kultur und vielen interessanten Lokalen.
Altstadt-Süd: Dass in Köln lange Zeit Zentrum der Schokoladenfabrikation war, wird durch das Schokoladenmuseum und seines Gründers, des letzten Inhabers der Firma Stollwerck, Dr. Hans Imhoff in Erinnerung gehalten. Das Museum zeigt Geschichte und Herstellungsprozess der Schokolade und ist wegen seines Schokoladenbrunnens besonders bei jungen Museumsbesuchern beliebt.
Schokolade selber machen – bei Kindern sehr beliebt. Zeitbedarf: ca. 1,5 Stunden.
Eintrittspreise für Erwachsene 8,50 €. Familien 24,- €.
Altstadt-Süd: Ein für viele Sakralbauten im Rheinland stilbildendes Kleinod spätromanischer Architektur. Der Name der 948 erstmals genannten Marienkirche geht auf den Kölner Bürger Lysolfus zurück, auf dessen Grundstück die Kirche erbaut wird. Die dreischiffige Basilika mit ihrem faszinierenden Chor und Gewölbe entsteht in den Jahren 1210–1220. Aus dieser Zeit stammen auch die Wand- und Deckenmalereien, die im 19. Jh. wieder entdeckt werden und einen Eindruck von der farblichen Gestaltung romanischen Kirchen vermitteln.
Zwei aus dem 16. Jh. stammende Fenster sowie zwei spätmittelalterliche Madonnenfiguren, darunter die sogenannte „Schiffermadonna“ von 1420 im Stil der „Schönen Madonnen“.
Altstadt-Nord: Bis zur Fertigstellung der Domtürme das prägende Wahrzeichen der Kölner Rhein-Silhouette. Ursprünglich lag hier eine kleine Rheininsel, die schon von den Römern bebaut war. Nach ihrer Zuschüttung gründet Erzbischof Bruno im 10.Jh. ein Benediktinerkloster auf alten römischen Fundamenten. Der heutige spätromanische Kirchenbau wird nach einem Brand in der Zeit von 1150 bis 1250 errichtet. Charakteristisch sind der Kleeblattchor und der mächtige Vierungsturm von 1120.
1172 wird an der Südseite die Pfarrkirche St. Brigida angebaut, die nach der Säkularisation niedergelegt wird.
Altstadt-Nord: Das Wallraf-Richarz-Museum/Fondation Corbaund lockt mit der Begegnung mit Meisterwerken der europäischen Kunst, vom Mittelalter bis zum Impressionismus.
Eintrittspreise: Erwachsene 12,- €. Kinder bis 18 Jahre Eintritt frei.
Altstadt-Nord: Das touristische Köln mit viele Kneipen und Restaurants in verwinkelten Gassen, u.a. das Brauhaus Sion und das Brauhaus Peters. Dazwischen das Denkmal der klassischen Kölner Originale Tünnes und Schäl und das legendäre „Hänneschen Theater“.
Altstadt-Nord: Das 1853 gegründete „Diözesanmuseum Köln“ ist heute mit einem beeindruckenden Bau des Schweitzer Architekten Peter Zumthor über den Ruinen der ehemals größten Kölner Pfarrei St. Kolumba ein wichtiger Impulsgeber alter und neuer Kunst in Köln. Es zeigt Werke der Kunst in einer authentischen und direkten Präsentation, die bundesweit einmalig ist.
Eintrittspreise für Erwachsene 5,- €. Kinder bis 18 Jahre Eintritt frei.
Altstadt-Nord: Das Römisch-Germanische Museum steht auf den Fundamenten einer römischen Stadtvilla und einer späteren Kaiserpfalz. Es repräsentiert das kulturell hochentwickelte römische Leben im Rheinland, auch in seiner einzigartigen Gläser- und Schmucksammlung.
Eintrittspreise: Erwachsene 6,- €. Ermäßigt 3,50 €
Altstadt-Nord: Der Kölner Dom begründet den Ruf der „hillige stat von Cöllen“ und ihrem einzigartigen Schatz an Reliquien. Die Bedeutung Kölns geht bereits auf den ersten Kölner Bischof Maternus zurück, der der Überlieferung nach vom Apostel Petrus, dem Begründer der Kirche Jesu, ins Rheinland geschickt wird und den Stab des Petrus nach Köln und seinem Dom bringt. Der Petrus-Stab begründet den Ruf Kölns als das nördliche Rom.
Die Überführung der Reliquien der Heiligen Drei Könige 1164 macht Köln zu einer der großen Wallfahrtsstätten der Christenheit. Der gotische Dom wird als Heimat- und Ruhestätte dieser ersten Zeugen der Menschwerdung Christi geplant. In einer für die damaligen Verhältnisse alles sprengenden Monumentalität legt er sich wie ein zweiter äußerer Schrein um den goldenen Reliquienschrein. Die Bauzeit dieser einzigartigen Kirche wird von keiner anderen übertroffen, reicht sie doch über sechs Jahrhunderte von 1248 bis 1880.
Der Dom ist voller Besonderheiten, unter den Kunstwerken seinen der Dreikönigsschrein, das Gero-Kreuz, der Altar der Stadtpatrone und die Mailänder Madonna erwähnt.
Altstadt-Nord: Nicht weit vom Dom finden sich traditionellen Kölner Gaststätten in denen sich eine Pause lohnt.
Altstadt-Nord: Das Museum Ludwig zeigt die großen Strömungen der modernen Kunst der Gegenwart in Werken ihrer namhaften Vertreter. Den Grundstock bilden die Sammlungen von Dr. Josef Haubrich und von Peter Ludwig, der dem Museum seinen Namen gab.
Eintrittspreise: Erwachsene 10,- €. Ermäßigt 7,- €. Kinder bis 6 Jahre Eintritt frei.
Altstadt-Nord: Eine der großen romanischen Kirchen Kölns, im 7. Jh. gründet Erzbischof Kunibert an der Stelle eines alten römischen Brunnenheiligtums eine dem hl. Clemens geweihte Kirche, die er als Grablege wählt. Die Leiber zweier angelsächischer Missionare (der weiße und der schwarze Ewald) werden dort bereits seit 687 verehrt. 866 wird sie erstmals als Stiftskirche erwähnt. Im 12. Jh. wird das Clemens-Patrozinium durch das Patrozinium des inzwischen heilig gesprochen Gründers Kunibert abgelöst. Die heutige Kirche wird ab 1200 errichtet und 1247 – kurz vor Baubeginn des gotischen Doms – geweiht. Im Obergeschoß der Apsis besitzt die Kirche den ältesten Glasfensterzyklus des Rheinlandes (1220–1230), der sich unter anderem auf die Kirchenpatrone Clemens und Kunibert bezieht.
Als eine am Rhein liegende Kirche hat sie eine religionsgeschichtlich weit zurückreichende Beziehung zum Wasser. In ihrer Krypta sprudelt der „Kunibertspütz“, aus dem der Legende nach die Kölner Kinder geboren werden.
Altstadt-Nord: Seit 1860 besteht der Kölner Zoo und gehört damit zu einem der ältesten Tiergehegen in Deutschland. Er ist ein beliebtes Ausflugsziel im Rheinland mit über 700 Tierarten. Der Elefantenpark, das Regenwaldhaus und der neue Hippodom gehören zu den Highlights.
Eintrittspreise für Erwachsene 15,- €. Kinder 4–6 J. 7,50 €.
Altstadt-Nord: Die seit 1920 bestehende Flora verbindet Gartenarchitektur und Botanischen Garten. Auf 11,5 Hektar werden die Pflanzenvielfalt sowie ihre Gestaltung und Nutzung gezeigt.
Altstadt-Nord: Schöner Biergarten auf einem ehemaligen Schwimmbadgelände.
Niehl: 1236 wird die der hl. Katharina geweihte dreischiffige Basilika mit wehrhaftem Westturm erstmals erwähnt. Aufgrund ihres weitläufigen Pfarrbezirks von Nippes bis Niehl wird sie auch „Niehler Dömchen“ genannt. Mitte des 13. Jh. wird der Chor gotisch gestaltet, das südliche Seitenschiff niedergelegt und im 14. Jh. das Mittelschiff eingewölbt. Das wehrhafte Äußere der Kirche steht in Spannung zu der ästhetisch ansprechenden Gestaltung des Innenraums und seiner Ausstattung mit alter und neuerer Kirchenkunst.
Sehenswert ist die barocke Figur des hl. Nepomuk von 1747 auf der Kirchhofmauer.
Merkenich: Nachdem wir mehr als die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht haben, laden einige nette Gaststätten in Merkenich zu einer verdienten Pause ein.
Merkenich: Die Kirche verbindet Altes und Neues. Spätestens seit dem 13. Jh. ist das Kölner Stift St. Kunibert der Kirchenherr. Die Kirchengründung ist aber wohl älter, worauf auch das Patrozinium des hl. Bricitus, Nachfolger des hl. Martin auf dem Bischofsstuhl in Tours, hinweist. Aus dem 13. Jh. stammt der alte Turm, neben dem 1963 der Architekt Carl Brand einen neuen Kirchenbau mit moderner Ausstattung errichtet. Darüber hinaus besitzt die Kirche eine Sitzmadonna von 1350.
Die Kirche gründet wohl auf Fundamenten eines alten römischen Beobachtungsturms
Rheinkassel: Gaststätte „Kasselberger Gretchen“ – auf der gegenüberliegenden Rheinseite liegt die Mündung der Wupper.
Rheinkassel: St. Amandus ist im 7. Jh. Bischof von Maastricht und Gründer des Klosters Elno in Flandern errichtet worden. Dieses Kloster hat schon im 9. Jh. Grundbesitz in Rheinkassel, zu dem wohl auch der erste Kirchenbau aus dem 11. Jh. gehört. Im 12. Jh. wird die Kirche ausgebaut, der mächtige Westturm und zwei Seitenschiffe ebenso wie der gegliederte Chor und die zwei flankierenden Chortürme errichtet. Mit dieser für dörfliche Kirchen unüblichen prachtvollen Gestaltung gilt St. Amandus als eine stilistische Kopie der Kölner Stiftskirche St. Gereon, der sie in dieser Zeit untersteht.
Die Kirche liegt fast märchenhaft zwischen den Pappeln am Rheinufer und grüßt mit ihrem hellen Anstrich schon von weitem. Auf den alten Volksnamen der Kirche „Zum dode Mann“ bzw. „Dormannskirch“ deutet eine Totenkopfskulptur am Turm hin.
Worringen: In Worringen finden sich zahlreiche Gaststätten.
Worringen: Die 1837 erbaute neuromanische Kirche St. Pankratius erhielt 1848 ihren hohen Turm, der schon von weitem zu erkennen ist. Doch schon nach 20 Jahren wird die Kirche umgestaltet und durch Gewölbe und Säulenreihen zu einer neugotischen Hallenkirche ausgebaut.
Die alte Pfarrkirche aus dem 12. Jh. wurde im 19. Jh. für die wachsende Gemeinde zu klein und nach dem Bau der neuen Kirche zur Schule umgestaltet. Heute wird das Gebäude als private Wohnanlage genutzt.
Worringen: Der Name des Ortes wird mit der Schlacht von 1288 zwischen dem Kölner Erzbischof und den Kölner Bürgern verbunden – in der Ortsmitte vor der Kirche befindet sich ein Denkmal das an dieser Ereignis erinnert.
Zons: Ein neugotischer Bau, der 1879 von Vinzenz Statz anstelle der alten romanischen Kirche errichtet wurde und nur bedingt in die Struktur dieser alten Zollstadt passt. Erstmals 1070 urkundlich erwähnt, wird die Kirche unter dem für Zons bedeutenden Erzbischof Friedrich von Saarwerden als dreischiffiger Bau um 1408 neu errichtet.
Die wahrscheinlich im 13. Jh. zur Pfarrei erhobene Kirche war für Zons und den heute auf der anderen Rheinseite liegenden Ort Bürgel zuständig. Die Orte waren nicht immer durch den Rhein getrennt, doch die Rheinverlagerung im 14. Jh. und vor allem die Folgen der Reformation im Herzogtum Jülich-Kleve-Berg führten zur konfessionellen Trennung der Gemeinden im späten 16. Jh. Erwähnenswert ist auch eine kleine Kapelle am nördlichen Rheinturm, die 1860 als Dreifaltigkeitskapellchen erbaut wurde.
Zons: Der Altstadtbereich beeindruckt durch die erhalten gebliebene geschlossene mittelalterliche Struktur. Allerdings ist aufgrund von Stadtbränden keines der Häuser älter als 400 Jahre. Die alte Windmühle auf der Stadtmauer und die Anlagen des Schlosses Friedestrom tragen ebenfalls zum wunderschönen historischen Erscheinungsbild bei.
Zons: In den schönen Gassen der Altstadt laden zahlreiche schöne Cafés und Lokale zu einer Pause ein.
Dormagen-Horrem: Von Zons aus fahren wir ca. 2,5 km landeinwärts zum Bahnhof nach Dormagen, von wo aus wir unsere Rückfahrt antreten.
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