Streckentour ländlich familienfreundlich Bergisches Land
Streckentour, hauptsächlich durch ländliches Gebiet. Bei Verzicht auf den Mariendom, ist diese Tour sehr gut für Familien geeignet. Strecke größtenteils über autofreie Fahrradwege.
entspannt 4–5 Std 687 Höhenmeter
Entspannt. Mit wenigen kurzen Steigungen und vielen Abfahrten (bei Verzicht auf den Wegpunkt Mariendom).
kulturell
Über große Teile des Panoramaradweges, der ehemaligen Bahntrasse der Niederbergbahn, führt diese Tour von Wülfrath über die „Abtsküche“ bis nach Ratingen. Im nördlichen Teil des Erzbistums finden sich einige einzigartige Kirchorte. Neben dem weit über die Grenzen bekannten Mariendom, zählt dazu auch die Kirche St. Maximin, einzige Kirche mit dem hl. Maximin als Patron nördlich von Rheinland Pfalz. Geschichtsträchtig ist auch die Kapelle St. Jakobus – Abtsküche. Hier lassen sich wie an der Kirche St. Maximin Spuren christlichen Lebens bis ins 10. Jahrhundert entdecken. In Ratingen lässt die romanische St. Peter und Paul Kirche die Vergangenheit erahnen.
Wülfrath-Aprath: Unsere Tour beginnt am S-Bahnhof Wülfrath-Aprath, dort befinden sich auch zahlreiche PKW-Parkplätze. Das erste Ziel, die Kirche St. Maxim in Düssel befindet sich ca. 1,5 km entfernt.
Düssel: Der Legende nach baute zuerst ein Einsiedler aus Italien an dieser Stelle im Düsseltal eine Kapelle. Nach der Zerstörung durch die Franken wurde um 1050 am gleichen Ort der älteste Teil der heutigen Kirche errichtet, allerdings wurde aus ungeklärten Gründen der Grundriss ein Stück nach Norden verschoben.
Von besonderem Wert ist eine Maximinfigur – eine farbige Holzplastik aus dem 15. Jahrhundert. Sie ist das älteste noch erhaltene Ausstattungsstück der Kirche. Den heiligen Maximin findet man als Heiligenfigur äußerst selten im Rheinland. Seine Präsenz in Düssel hängt wahrscheinlich mit dem Benediktinerinnenstift in Düsseldorf-Gerresheim zusammen, das eine enge Beziehung zu den Benediktinerinnen in Trier pflegten, wo Maximin von Trier in den Jahren 329–346 als Erzbischof residierte.
Düssel: Im Schatten der benachbarten evangelischen Kirche befindet sich das Café „Böcker’s Kutscherstuben“ – hier kann man sich zu Beginn der Fahrt noch einmal stärken.
Düssel: Als Alternative bietet sich auf der gegenüberliegenden Seite das Restaurant „Armer Ritter“ an. In einer ehemaligen Wasserburg kann man traditionelle bergische Gerichte kosten.
Schlupkothen: Vom Panoramaradweg aus kann man durch die Bäume bereits den Kirchturm der 1937 eingeweihten Kirche erkennen. Der damalige Pfarrer Peter Lefkens schaffte es in der Hochzeit des Nationalsozialismus durch „Bettelpredigten“ 40.000 RM für den Bau der Kirche zu sammeln. Weiter konnte er auch die Leitung der rheinischen Kalkwerke überzeugen, das Baugrundstück kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Neben der zeitlichen Brisanz des Kirchbaus ist vor allem der eingemauerte Tabernakel ein Blickfang. Thema des Reliefs: Der Mensch als Arbeiter in den Steinbrüchen und der heimischen Kalksteinindustrie – der Mensch, der durch das Abendmahlsakrament den Weg ins Reich Gottes findet. Damit wird auch hier nochmals der Bezug zur Patronin, der heiligen Barbara hergestellt.
Wülfrath: Im Zeittunnel Wülfrath kann man 400 Millionen Jahre Erdgeschichte erleben. Der ehemalige 160 m lange Abbautunnel des Kalksteinbruchs Bochumer Bruch bietet ein vielfältiges Programm. In einem Mix aus Ausstellung und Führung wird eine Zeitreise mit fossilen Resten von Lebewesen aus längst vergangenen Epochen bis zur Industriegeschichte des Kalksteinabbaus geboten.
Der Eintritt beträgt 3,– € für Erwachsene und 2,– € für Kinder.
Neviges: Der zweitgrößte Kirchenbau im Erzbistum bietet 6.000 Menschen Platz. Der Innenraum ist voller Symbole. So ist die Kanzelsäule die offensichtlich einzige tragende Säule der Kirche. Das Wort Gottes trägt also das Dach der Kirche. An vielen Stellen wird die Rose als Symbol für Maria aufgegriffen.
Die Mariensäule beherbergt das „Gnadenbild Gottesmutter Maria“. Die Entwicklung dieses Wallfahrtsortes geht auf die Marienerscheinung des Franziskaners Antonius Schirley im Jahre 1676 zurück. Schirley soll beim Beten eine Sti mme vernommen haben, die sagte „Bring mich nach dem Hardenberg, da will ich verehret sein!“.
Ein Abstecher zum Mariendom – einem der Highlights der Tour – und den anderen beiden Kirchen lohnt auf jeden Fall, aber die Auffahrt ist sehr steil und nur für wirklich trainierte Radler geeignet, für Kinder ist diese Steigung nicht zu schaffen. Wer sich dieser Anstrengung nicht aussetzen will, kann die Tour einfach weiter zu Wegpunkt 5 fortsetzen.
Neviges: In unmittelbarer Nähe zum Mariendom steht dieser Kirchbau. Als Erweiterung der bereits 1670 gebauten Annakirche dient sie heute als Pfarr- und Klosterkirche. In ihr lassen sich sowohl barocke als auch gotische Elemente, wie beispielsweise die Spitzbogenfenster, finden. Das Kloster geht auf eine Bitte Anna von Bernsaus, der katholischen Herrin von Hardenberg im 17. Jahrhundert zurück. Sie rief die Franziskaner zur Missionierung nach Neviges, da ein Großteil ihrer Untertanen Protestanten waren.
Im Hochalter und der Kanzel entdeckt man frühe Formen des Rokoko. Ein Gemälde der Himmelfahrt Marien im Hochalter stammt von J. Palma il Giovane (gest. 1628), einem Schüler von Tizian.Neviges ist seit über 300 Jahren Wallfahrtsort. Eine erstaunliche Entwicklung, da die Mehrheit der Einwohner evangelisch-reformiert war und bis heute noch ist.
Neviges: Der Kreuzberg existiert seit 120 Jahren und zeigt durch zum Teil lebensgroße Figuren den Kreuzweg Jesu von der Verurteilung durch Pontius Pilatus bis zur Kreuzigung. Er liegt oberhalb des Mariendomes. Der Weg weist einige Steigungen auf.
Für wen der Anstieg nach der langen Abfahrt doch zu steil erscheint, kann bereits hier wieder zum Bahnhof Wülfrath Aprath zurückkehren. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Bahnhof Velbert Neviges.
Tönisheide: Schon im Jahr 1901 sind erste Gottesdienste in einer Notkirche in „Großehöhe“, wie die Tönisheide früher bezeichnet wurde, gefeiert worden. Allerdings dauerte es noch einmal gut 30 Jahre bis der Grundstein des Neubaus gelegt werden konnte. 1950 war die Kirche immer noch nicht fertiggestellt. Pater Vaasen OFM bat in einem Brief das Generalvikariat die Fertigstellung finanziell zu unterstützen. Rechtzeitig zum 50jährigen Jubiläum konnte die Kirche dann fertiggestellt werden.
Im Juli 2001 wurde durch einen Zufall der Kreuzweg und eine Antoniusfigur aus dem Jahre 1901 auf dem Dachboden des Pfarrhauses gefunden. Der Kreuzweg befindet sich heute im oberen Kreuzgang der Kirche St. Mariä Empfängnis. Die Antoniusfigur hat ihren Platz im vorderen Teil der Kirche gefunden.
Velbert-Mitte: Dieser sehr große Spielplatz bietet mit vielen, abwechslungsreichen Geräten, die Möglichkeit, eine Pause einzulegen. Kinder können hier nach Lust und Laune toben. Viele Sitzgelegenheiten mit Tischen bieten sich an, um den Proviant auszupacken und ein Picknick zu machen.
Abtsküche: Das Museum Abtsküche mit seiner Heimatkundlichen Sammlung befindet sich in einer ehemaligen Landschule. Eine Dauerausstellung zeigt „Leben und Arbeiten zwischen Tradition und Moderne“. Hier werden Exponate zu den Bereichen Hauswirtschaft und Schule ausgestellt.
Zudem werden regelmäßigen Abständen Sonderausstellungen gezeigt. Das Museum ist Teil des historischen „Rundwegs Abtsküche“, der an verschiedenen Stellen die Geschichte der Abtsküche detaillierter beleuchtet.
Abtsküche: Einer der Höhepunkt unserer Tour: Das Hofgut Hetterscheidt, auf dessen Gelände die Kapelle heute steht, war bereits 847 im Besitz des Klosters Werden. Erstmals im Jahre 1371 wurde der Hetterscheidter Hof als „des Abtes Küche“ bezeichnet, da die Abgaben speziell dem Abt des Klosters dienten. Nachdem 1759 die Schlosskapelle einstürzte, wurde die „Alte Schule-Abtsküche“ errichtet, in der ein Klassenraum zu einem Gottesdienst umfunktioniert wurde. Darauf deutet noch ein Turm auf dem ehemaligen Schulgebäude hin. Die heutige Kapelle im neoromanischen Stil wurde 1909 eingeweiht.
Die Glocke der Kapelle stammt aus dem Jahre 1722 und hing vermutlich schon in der Schlosskapelle und der „Alten Schule“. Die St. Jakobus Kapelle ist Teil des Jakobswegs. Seit einigen Jahren ist sie auch ein beliebter Ort für Hochzeiten.
Abtsküche: Mit einer großen Vielfalt an Torten und Kuchensorten wartet das Hofcafé Abtsküche auf. In unmittelbarer Nähe zum Abtskücher Stauteich kann man hier bei Kaffee, Kuchen oder Eis einen Zwischenstopp einlegen, bevor der letzte Teil der Tour beginnt.
Hösel: Erst 2011 feierte diese Kirche ihr 100-jähriges Bestehen. Dabei handelt es eigentlich um zwei Kirchen, die miteinander verbunden sind. Als am 19. November 1911 der neogotische Bau nach langem Kampf der Höseler Bevölkerung eingeweiht wurde, rechnete niemand damit, dass hier einmal bis zu 400 Menschen Gottesdienst feiern würden. 1963 wurde die Kirche deshalb durch ein Langhaus erweitert.
Der Altarraum verbindet die neogotischen Elemente des Vorgängerbaus, mit dem Baustil der 60er Jahre. Trotz dieses zeitlichen Abstands, bilden die ehemals zwei Kirchen an dieser Stelle eine harmonische Einheit.
Ratingen-Ost: 40 Jahre nach der Einweihung von Herz Jesu, musste die Kirche nach Kriegszeiten und baulichen Mängeln 1969 komplett neugebaut werden. Interessanterweise hat die Gemeinde eine quasi inflationäre Zahl an Priestern erlebt. 27 sind es bis zum heutigen Tag.
Durch Umbaumaßnahmen befindet sich heute im linken Seitenschiff und der Krypta die Bücherei. Diese zählt mit 25 ehrenamtlichen Mitarbeitern und einem Bestand von rund 12.500 Medien zu den größten öffentlichen katholischen Büchereien im Erzbistum Köln.
Öffnungszeiten und Infos unter: buecherei-herzjesu.de
Ratingen-Mitte: Unser letzter Wegpunkt führt uns zu einer der ältesten Hallenkirchen im Rheinland. Sie wurde zunächst im romanischen Stil errichtet. Ende des 13. Jahrhunderts wurde sie zu einer gotischen Hallenkirche umgebaut, die zuletzt 1894 durch neogotische Elemente erweitert wurde. Erstmals wird die Kirche um 1150 in einer Schenkungsurkunde der Abtei Werden erwähnt.
Seit 2012 besitzt die Kirche einen aktuell einzigartigen Orgelspieltisch. Mithilfe des „Sinua“-Systems bietet der Spieltisch die Möglichkeit, jede der 2.688 Pfeifen der Orgel einzeln anzusteuern und so neue Register zu erschaffen. Der Anschlag der Tasten wirkt sich wie beim Klavierspiel auf den Klang aus. Mittels LTE, einem Mobilfunkstandard, kann man die Orgel beispielsweise auch von New York aus spielen. Glaubt man den Ratingern, so zählt die Maria-Glocke aus dem Jahre 1498 zu den „klangschönsten des Rheins"
Ratingen-Mitte: In einem ehemaligen Minoritenkloster befindet sich heute unter anderem ein Kino. In zwei Sälen mit jeweils 66 Plätzen bietet es ein vielfältiges und aktuelles Filmprogramm in einer faszinierenden Atmosphäre jenseits der großen Kinocenter.
Öffnungszeiten und Filmprogramm:
Ratingen-Mitte: Bereits 1362 werden die vier Hauptstraßen erwähnt, die an diesem Platz zusammentreffen. Heute ist der Marktplatz das Zentrum der zentrale Anlaufpunkt, wenn es ums „Ausgehen in Ratingen“ geht. Zahlreiche, sehr unterschiedliche Lokale laden zum Verweilen am Ende einer langen Tour ein.
Ratingen-Ost: Der Bahnhof Ratingen Ost befindet sich ca. 1 km vom letzten Zielpunkt entfernt. Von dort aus kann man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Startpunkt Wülfrath-Aprath zurückkehren.
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