Streckentour städtisch Rheinschiene
Streckentour, hauptsächlich durch städtisches Gebiet. Eine Tour durch die Innenstadt Bonns und ihre kirchlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten.
entspannt 1–2 Std 147 Höhenmeter
Entspannt. Kurze Tour, die eine gute Beherrschung des Fahrrads voraussetzt und durch verkehrsintensive Innenstadtbereiche führt. Ebenso geht es durch die Fußgängerzone am Marktplatz, wo geschoben werden muss.
kulturell
Am 19. März 2016 startete diese Tour mit 30 Teilnehmern aus verschiedenen Bonner Unterkünften. Bei unseren neuen Nachbarn sollte dabei Interesse für ihr neues Lebensumfeld geweckt und ihr Interesse für die Bonner Kirchen- und Kulturgeschichte angeregt werden. Bei einem bunten Streifzug durch die Bonner Kirchen- und Stadtgeschichte wurden großen Kirchen der Stadt sowie städtische und kulturelle Orte gestreift. Eine Führung durch die Bonner Innenstadt mit kurzen Impulsen, die durch einen Dolmetscher übersetzt wurden.
Das Pilotprojekt wurde durch die Förderung des Flüchtlingsfonds des Erzbistums Köln ermöglicht und durch pfarr-rad in Kooperation mit dem Seelsorgebereich St.Thomas-Morus durchgeführt. Die Organisation unterstützte das Katholische Bildungswerk Bonn.
Bonn Auerberg: Samstag, 19.März, 10:00 Uhr am Parkplatz des Nordfriedhofes. Bedeckter Himmel, etwas Nieselregen, 6° Grad. Ein nicht wirklich einladendendes Wetter für eine Radtour. Dennoch, fast 30 Teilnehmer sind zusammengekommen, um eine kleine Radtour durch die Innenstadt Bonns und seine Kirchen zu unternehmen. Vier Stunden sind angesetzt, um 12 Zielorte kurz vorzustellen.
Kölnstr.: Das erste Ziel wird nur kurz gestreift, die Kapelle des Redemptoristenordens St. Josef auf der Höhe. Für die Christen der teilnehmenden Flüchtlinge aus Auerberg ist es eine nächstliegende Kirche und eine gute Möglichkeit zum sonntäglichen Gottesdienst.
Seit dem 13. Jh. befand sich an dieser Stelle ein Leprosenhaus mit einer Lazaruskapelle, an dem die Aussätzigen untergebracht waren. Jahrunderte später wurde hier 1868 vom damals neu gegründeten Katholischen Verein ein Waisenhaus gegründet und als "Unterrichts- und Erziehungsanstalt" vorbildlich über viele Jahrzehnte geführt. 1920 übernahm der Redemptoristenorden das Haus und baute die Anstalt zu einem Gymnasium mit Internat für den Ordensnachwuchs aus. Das Collegium Josephinum gehört schon seit vielen Jahren zu einer der besten allgemeinbildenden Schulen im Bonner Raum mit einem Gymnasial- und einen Realschulzweig. Die neugotische Klosterkapelle wurde 1883 bis 1887 von Heinrich Wiethase errichte, der uns noch später an der Bonner Stiftskirche begegnen wird.
Rosenthal: Das Wetter wird nicht besser, und trotz Kälte und Feuchtigkeit und ohne Gore-Tex Einkleidung sind alle Teilnehmer aus den anderen Ländern interessiert dabei. Hinzu kommt hier eine weitere kleine Gruppe aus Beuel.
Dietkirchen ist mit der Bonner Münsterkirche der Gründungsort des Christentums in Bonn. Hier stand die erste Tauf- und Gemeindekirche. Sie wurde in der ersten nachrömischen Siedlung wohl schon im frühen 4. Jh.gegründet und stand in der Südwestecke des aufgelassenen alten Römerlagers. Über viele Jahrhunderte beherbergte sie neben ihrer Funktion als Gemeindekirche auch ein Frauenkloster, das im 15.Jh. in ein Damenstift umgewandelt wurde. Durch die Verlagerung des Stadtkerns in den Bereich der Bonner Münsterkirche, lag die Kirche ab dem 13. Jh. außerhalb der schützenden Stadtmauern und war so leichte Beute nicht nur für durchziehende Truppen. Das hatte zur Konsequenz, dass die Stiftsdamen im 17. Jh. die Stiftsanlage aufgaben, hinter die schützenden Stadtmauern zogen und eine neue Niederlassung an der Stelle der heutigen Stiftskirche gründeten.
Heute findet sich im Innenbereich der Wohnanlage am Römerkastell ein kleiner archäologischer Ausgrabungspark mit den Grundrissen der Kirchbauten us den verschiedenen Epochen.
Kölnstr.: Nächstes Ziel ist die "Nachfolgekirche" der alten Dietkirche, die Stiftskirche St. Johannes Baptist und Petrus. Hier empängt uns der Pfarrarchivar, Wolfgang Henkel, der mit der Historie des Ortes bestens vertraut ist. Die neugotische Kirche, die Altäre, die alte Dietkichenmadonna und auch das alte romanische, aus Dietkichen übertragene Taufbecken stehen auf der Themenliste. Die Kirchenführung fällt zusammen mit der Generalprobe des Stiftchores zum Osterfest und so erleben die Teilnehmer eine musikalische untermalte Kirchenbesichtigung mit vielen Eindrücken.
Die sogenannte Stiftskirche St. Johannes Baptist und Petrus ist seit dem 18. Jh. an dieser Stelle. Nach der Niederlegung eines barocken Vorgängerbaus wurde die heutige, neugotische Kirche von Heinrich Wiethase ab 1879 errichtet. Sie gilt als besonderes Schmuckstück neugotischer Baukunst in Bonn.
Bonngasse: Das nächste Ziel ist nur einen Steinwurf entfernt, das Geburtshaus des "berühmtesten Sohns" des Stadt Bonn, Ludwig van Beethoven in der Bonngasse. Zu seiner Zeit war die Stiftskirche ein barocker Kuppelbau und an der Stadtgrenze gelegen. Der junge Ludwig war daher - auch musikalisch - auf die damalige Stadtpfarrei St. Remigius orientiert, an der er oft an der Orgel spielte.
Ludwig war das zweite Kind seiner Eltern Johann und Maria Magdalena van Beethoven und wurde am 16. Dezember 1770 in einem Haus in der Bonngasse geboren. Nach einer soliden Musikausbildung u.a. bei Franz Ries und Johann Gottlob Neefe, zog er 1792 nach Wien.
Bonngasse: Wir sind in der Fussgängerzone Bonns, in der Fahrradfahren nicht erlaubt ist. Unsere Fahrradtour ist daher an dieser Stelle eine Erkundung per Pedes, aber das ist bei dem kalten Wetter gut, und das neue Ziel, die NAmen Jesu Kirche, auch hier nach 200 m erreicht.
Die Namen Jesu Kirche verdankt ihren besonderen Namen einem Holzfund im Rheinbacher Wald. Der 14jährige Johann Thynen entdeckt 1681 beim Holzschlag das Christusmonogramm Jesu IHS im Stamm einer Buche. Der Fund kommt zum Kurfürsten Max Heinrich, der daraufhin den Jesuitenorden fördert. So wird in Bonn die „Namen Jesu Kirche“ gebaut und der Jesuitenmorden gefördert. Ihre Bauphase erstreckt sich zwischen 1692 und 1717.
Die Kirche ist eine spätgotische Hallenkirche mit barocker Gestaltung und einizgartig in Bonn. Sie besitzt eine in die Straßenfront integrierte Schaufassade mit Doppeltürmen. Der Kirchenraum ist fast um die Hälfte kleiner als die Außenfassade. Die Kirche befindet sich im Besitz des LAndes NRW und wird heute als Bischfoskirche der Altkatholischen Kirche genutzt.
Bonngasse: Das Bonner Rathaus ist ein markanter Rokoko-Bau, der 1737/1738 von Michael Leveliy errichtet wurde. er entstand in der Zeit der barocken Ausgestaltung Bonn zur kurfürstlichen Residenzstadt und spiegelt das Selbstbewußtsein der Bonner Bürger im 18. Jh. Auch in der Zeit Bonns als Bundeshauptstatt war das Bonner Rathaus häufiger Ort wichtiger Staatsbesuche und Präsentationen ausländischer Staatsgäste.
Münsterplatz: An der Bonner Münsterkirche begrüßt Reinhard Sentis, Pressesprecher des Bonner Stadtdechanten, die Tourenteilnehmer und führt sie durch die Kirche und den sehenswerten Kreuzgang.
Gründungsort des Christentums in Bonn ist neben der schon besuchten ältesten Gemeindekirche Dietkirchen, die Münsterkirche St. Martin, ehemals als Stift St. Cassius und Florentius über Jahrunderte geführt. Die beide Heiligen waren der Legende nach römische Soldaten der thebäischen Legion im Bonner Römerlager, kamen also aus dem Kulturraum des afrikanischen Mittelmeerraumes und wurde wegen ihres christlichen Glaubens in Bonn hingerichtet. Auf einem Begräbnisfeld außerhalb der damaligen römischen Besiedlung wurden beide bestattet. An dieser Stelle wurd noch in der Übergangszeit von der römischen zur christlichen Kultur eine Totengedenkstätte (Cella Memoniae) errichtet, über die ein erster Kapellen- und Kirchenbau entstand. Es entwickelte sich an dieser Kirche eine klösterliche Gemeinschaft, die auch eine Besiedlung um die Kirche nach sich zog, so dass sich die Stadt nach und nach vom alten Römerkastell zur Münsterkirche hin verlagerte. Das Kloster wurde zu einem Stift und wuchs zu einer der wichtigsten und mächtigsten kirchlichen Institutionen. Vor allem unter den Stiftspropst Gerhard von Are, unter dessen Leitung der heute noch bestehende Bau des Bonner Münster entstand, erlebte das Stift im 13. Jh. seine Blütezeit.
Der Kreuzgang des Bonner Münsters ist ein besonderes Kleinod und in seiner geschlossenen romanischen Form einzigartigt.
Der Kaiserplatz bietet vor der heutigen Universität eine der schönsten Perspektiven Bonns: Den Blick durch die Poppelsdorfer Alle mit Schloss Clenmesruh und dem dahinter liegenden Kreuzberg mit seiner barocken Kapelle. Es ist ein typischer "Point de vue", wie er in der Landschaftsarchitektur des 19. Jh. üblich war. Hier soll sich auch ein Arbeitszimmer des Kurfürsten befunden haben, von dem aus er den Ausblick genießen konnte.
Hofgarten: Nach dem mittelalterlichen Bonn an der Münsterkirche wird beim Stopp am Hauptgebäude der Bonner Universität den Teilnehmern das barocke Bonn gezeigt. Leider bleibt das Wetter kühl und wolkenverhangen, so dass das Gebäude und der umschließende Hofgarten ihre optische Wirkung nicht entfalten können. DAs zweite Foto zeigt daher einen Blick, wie er an schönen Tagen zu sehen ist.
Die alte kurfürstliche Residenz geht auf die Verlagerung der Kölner Erzbischöfe und Kurfürsten von Köln nach Bonn zurück, die bereits seit dem 13. Jh. einsetzte. Die heutige Anlage wurde unter den Kurfürsten Josef Clemens und Clemens August im 17. Jh. und 18. Jh. errichtet, die Bonn zu einer prächtigen barocken Residenzstadt ausbauten. Nach den Säkularisation wurden die alte Residenz zur Heimat der Bonner Universität.
Hofgarten: Das Gebäude des Akademischen Kunstmseums mit seiner markanten Rotunde wurde in den 1820er Jahren unter Mitwirkung von Karl Friedrich Schinkel errichtet. Es gehört ebenso zu den Gründungsbauten der Bonner Universität und beherbergte zunächst die damalige medizinische Fakulät der jungen Bonner Universität. Ab ca. 1880 zog dann die bereits seit 1819 bestehende Antikensammlung der Universität dort ein, die aus einer einzigartigen Sammlung griechischer und römischer Plastiken im Original und im Abguss besteht.
Kaiserplatz: Die Keuzkirche ist die größte evangelische Kirche im Rheinland und der Mittelpunkt des evangelischen Lebens in Bonn. Die 1816 gegründete evangelischen Gemeinde war zunächst in der Schlosskirche der ehemaligen kurfürstlichen Residenz und jungen Universität beheimatet und gründete in den Folgejahren eine Reihe sozialer Einrichtungen in Bonn. Unter der Leitung des Universitätsbaumeister August Dieckhoff, der auch an der Planung des Akademischen Kunstmuseums beteiligt war wurde 1866 mit dem Bau eines großen Gotteshaus am Kaiserplatz begonnen. Die neugotisch gestaltete Kirche wurde 1871 eingeweiht. Die neugotische Gestaltung ist in den 1920er Jahren wieder entfernt worden, so dass das Gotteshaus heute vor allem durch seine architektonischen Formen wirkt.
Poppelsdorf: Am Poppelsdorfer Schloss angekommen, ist das Wetter kühl und die Luft feucht. Doch alle Teilnehmer folgen den Auführungen von Thomas Pfeiffer zur Geschichte dieses Ortes und freuen sich auf die letzte Etappe in die Südstadt,wo eine abschließende Kaffeerunde wartet.
Das Poppelsdorfer Schloss geht auf eine Wasserburganlage aus dem 14. Jh. zurück. Im Zuge der Umgestaltung Bonns zu einer barocken Residenzstadt unter den Kurfürsten Josef Clemens und Clemens August wurde es zu einer sog. "Sommerresidenz" der Kurfürsten ausgebaut. Die Poppeldorfer Allee verband dabei die große Residenz mit dem Schloss und sollte nach anfänglichen Plänen als Wasserkanal angelegt werden, was aber nie realisiert wurde. Ziel dieser Architektur war es, Gebäude und Landschaft in einen Zusammenhang und einen Dialog miteinander zu stellen. Mit der Säkularisation verfiel das Schloss und wurde 1818 ebenso von der Universität übernommen, wiederaufgebaut und bekam durch den sehenswerten Botanischen Garten ein neue Außengestaltung, der in den Sommermonaten ein lohenswertes Ziel ist.
Südstadt: Nach fast vier Stunden Stadterkundung mit dem Fahrrad kommt die Gruppe an der Kirche St. Elisabeth in der Bonner Südstadt an. Mit vielen Eindrücken, aber auch etwas erschöpft und durch das Wetter angestrengt. Umso wichtiger ist jetzt ein Ausklang mit warmen Kaffee und Tee und einem Imbiss im warmen Pfarrheim von St. Elisabeth. Alle helfen mit, so dass es nochmals zu einem schönen abschließenden Gemeinschaftserlebnis wird. Nach einer knappen Stunde Austausch und Aufwärmung beginnt die Rückfahrt zu den verschiedenen Unterkünften in Kleingruppen.
Die Kirche St. Elisabeth wurde in den Jahren 1906 bis 1910 durch den Mainzer Dombaumeister Ludwig Becker erbaut und stellt mit 2.200 Plätzen die größte katholische Gemeindekirche Bonns dar. Sie wurde städteplanerisch in die in den Jahren zuvor erbaute Südstadt eingeplant und stellt auch architektonisch eine Besonderheit dar. Wurde sie doch mit allen angrenzenden weiteren Gebäuden und bis ins Detail der Innenausstattung im neoromanischen Stil errichtet. In der Bauzeit ist dieses eine Besonderheit, da in der Regel Kirchen im vorgeschriebenen neugotischen Stil errichtet wurden.
An der Kirche begegnet den Teilnehmern auf dieser Rundfahrt erstmal eine heilge Frau als Patronin. Die Heilige Elisabeth von Thüringen, die im 13. Jh. lebte und nicht nur für ihr aufopferndes Engagement für die Armen heiligegesprochen wurde, sondern die gleichzeitg auch die Schuzpatronin der Frauen ist. Auch und vielleicht gerade heute ein wichtiges Anliegen.
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