Streckentour städtisch familienfreundlich Bergisches Land
Streckentour, hauptsächlich durch städtisches Gebiet.
entspannt 1–2 Std 330 Höhenmeter
Entspannt. Ausschließlich autofreie Wege entlang der Nordbahntrasse.
spirituell
Gemeinsam mit der Katholischen Citykirche Wuppertal (Dr. Werner Kleine) und dem Projekt pfarr-rad.de Stabsabteilung Kommunikation - Kulturkommunikation wurde sich am 27. Februar 2016 auf den Weg gemacht. Start war die Fahrradkapelle am Bergischen Plateau.
Im Rahmen dieses Kreuzweges wurde an fünf Stationen der Leidensweg Jesu betrachtet und in Beziehung zu den Leiden der NS-Zeit gesetzt.
Über 25 Radfahrerinnen und -fahrer waren dabei.
Der Film zum 2. Radkreuzweg findet sich in unserem Videobereich.
Fotos (Videoframeshots): Christoph Schönbach.
Texte: Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V.
www.wuppertaler-widerstand.de – www.gedenkbuch-wuppertal.de
Und Katholische Citykirche Wuppertal
Wichernkapelle: Ab etwa 1943 bestand über den Widerstandskämpfer Karl Igstaedter ein fester Kontakt zu einer Gruppe sowjetischer Zwangsarbeiter, die im Lokal „Schützengilde“ untergebracht war und auf dem Güterbahnhof Wichlinghausen Be- und Entladearbeiten verrichtete. Aus ihnen rekrutierten sich offensichtlich auch die Zwangsarbeiter und entflohenen Kriegsgefangenen, die Ende 1944 begannen, im Großraum Wuppertal bewaffnete Gruppen zu bilden, die zum Teil illegal in Trümmergrundstücken lebten, Lebensmittel requirierten und eine Reihe von Einbrüchen und Überfällen organisierten Nach umfangreichen Razzien wurden insgesamt 80 russische Zwangsarbeiter nach den Ereignissen von Heckinghausen von der Gestapo festgenommen und ins Polizeipräsidium verbracht.
Die inhaftierten ZwangsarbeiterInnen wurden schwer gefoltert und zu Aussagen erpresst, denen weitere Verhaftungen folgten 30 Personen aus dieser Gruppe, unter ihnen sechs Frauen, wurden von der Wuppertaler Kripo auf Befehl von Josef Hufenstuhl in der Nähe des Polizei-Schießstands im Burgholz Ende Februar 1945 ermordet. Auch Karl Igstaedter kam die Gestapo auf die Spur. Am 10. Februar 1945 erhängte er sich jedenfalls in der Verbindungsgasse von der Langobardenstraße zur Schwarzbach.
„Ich habe mich sehr danach gesehnt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen. Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis das Mahl seine Erfüllung findet im Reich Gottes. (...) Und er nahm Brot und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“
Eigentlich waren die Jünger Jesu auf ein gewöhnliches Paschamahl vorbereitet, wie es üblicherweise gefeiert wird. Doch dann durchbricht Jesus die Normalität, indem er sein unmittelbar bevorstehendes Leiden und Sterben - verbunden mit der Hoffnung auf das ewige Reich Gottes - ankündigt. Angst macht sich breit. Was wird geschehen? Wer wird der Verräter sein, von dem Jesus spricht? Und soll es wirklich wahr sein, dass gerade Petrus nicht zu Jesus stehen wird?
Wuppertal Loh: Friedrich Strunk, Jahrgang 1900, lebte mit seiner 5 köpfigen Familie in der Notsiedlung am Clausenhof Nr. 42. Der gelernte Bandwirker und Tuchmacher wurde aber in der Krise erwerbslos und musste als Hilfsarbeiter und als so genannter Pflicht- und Notstandsarbeiter arbeiten. SA-Mord unter der Clausen-Brücke
Strunk war den Nazis wohl besonders verhasst, weil er, so ein Vermerk in der Wiedergutmachungsakte, früher Mitglied in der NSDAP und in der SA war und zum kommunistisch orientierten „Kampfbund gegen den Faschismus“ übertrat. Er hatte sich zudem geweigert, für die Nazis Fahnen herzustellen. Am 20.3.1933 wurde Friedrich Strunk verhaftet und bis zum 15.6.1933 im KZ Brauweiler festgehalten. Nur wenige Tage nach seiner Entlassung wurde er am 29.6.1933 mitten in der Nacht von acht SA-Männern aus seiner Wohnung geholt und unter der Clausen-Brücke ermordet. An der Brücke angekommen, so berichtete die Frau von Friedrich Strunk im Antrag auf Wiedergutmachung, erlaubten ihm die SA-Leutes scheinbar, dass er nach Hause und zu seinen Kindern zurückkehren könne. „Er hatte den Banditen kaum den Rücken gewendet, [da] fielen von hinten Schüsse. Er bekam fünf Kopf- und drei Rückenschüsse.“ Nach Ermittlungen der Kriminalpolizei konnten die Täter nicht namhaft gemacht werden.
„Nimm diesen Kelch von mir!“ Jesus fürchtet sich vor dem, was geschehen wird. Seine Jünger sollen bei ihm bleiben und mit ihm wachen. Doch das Fleisch ist schwach und die Augen fallen ihnen zu. „Aber nicht, was ich will, sondern was du willst, soll geschehen!“
Utopiastadt, Mirker Bahnhof: 319 Wuppertaler „Euthanasie“-Opfer sind bisher namentlich bekannt, 148 wurden in der 2.Mordphase ab 1943 in Meseritz-Obrawalde ermordet. Die Opfer der Euthanasie-Morde kamen aus allen gesellschaftlichen Schichten, es waren Kinder, Erwachsene und sehr alte Menschen. Ermordet wurden Patienten der Forensik und der „Heil- und Pflegeanstalten“, politische und jüdische KZ-Gefangene und kranke ZwangsarbeiterInnen. Die ersten Opfer der Gaskammern waren Insassen der Forensik-Anstalten und jüdische Heiminsassen, die ungeachtet von Arbeitsfähigkeit und möglicher Gesundung selektiert wurden. Kaum bekannt ist, dass die Nazis in der Endphase des Krieges auch gezielt BewohnerInnen von Altenheimen ermordeten. Weil zusätzliche Betten für Wehrmachtslazarette gebraucht wurden, wies man reichsweit die Leitungen der Altersheime an, ausgewählte BewohnerInnen in so genannte Heil- und Pflegeanstalten zu verlegen und Platz zu schaffen.
Die Transporte kamen meist spätabends auf dem anstaltseigenen Gleis in Meseritz-Obrawalde an. Nicht arbeitsfähige PatientInnen wurden innerhalb weniger Tage umgebracht. Zunächst arbeitsfähige PatientInnen überlebten, solange sie ihre Arbeitskraft erhalten konnten. Von einer Beteiligten wurden die Morde so beschrieben: „Ich begleitete die Kranke in das Behandlungszimmer, nahm aus einer Tüte drei Esslöffel Veronal, löste es in einem Glas Wasser und gab es der Kranken zu trinken. Wenn sich die Kranke widersetzte, musste man eine dünne Sonde anwenden. Gelegentlich gab es dabei Nasenbluten.“ Für die Männerabteilung berichtete ein Pfleger, dass Kranke in das Todeszimmer gerufen wurden, eine Injektion mit einer Überdosis Morphium oder Scopolamin erhielten und dann „schnell starben“. In die überlieferten Krankenakten trugen die Mörder als Todesursache oft „Altersschwäche“ oder „allgemeiner Kräfteverfall“ ein.
Pilatus bricht den Stab über Jesus. Er fürchtet sich vor den Menschen und weiß, dass sein Urteil ungerecht ist. Das Volk verlangt Jesu Tod und ruft hasserfüllt: „Kreuzigt ihn!“ Und Jesus schweigt und nimmt sein Todesurteil an.
Bahnhof Varresbeck: „Lagerleben und Tagesroutine ließen solche Empfindungen nicht zu. Unter wüstem Gebrüll und Geschimpfe der Bewacher – überwiegend ukrainische Freiwillige – mussten alle antreten. Dem Drecksvolk war offensichtlich alles daran gelegen, bei den deutschen Vorgesetzten einen Stein im Brett zu haben. Grauenhafte Szenen spielten sich ab. Feixend sahen sie zu, wie ein Hund einen polnischen oder russischen Gefangenen fürchterlich zurichtete. Den beiden limburgischen Gruppen (...) hielt der ‚Lagerführer‘ eine kurze Rede. Er stellte ihnen eine Behandlung als freie Niederländer in Aussicht, mit Rechten und Verpflegung wie die Deutschen. Wer inzwischen den Wert solcher Zusagen aus dem Mund von Nazis schätzen gelernt hatte, wusste, dass dieser Schurke das Gegenteil meinte.“
Waschgelegenheit kannte das Lager nicht, wohl eine Latrine: „Solch eine Schweinerei habe ich nie gesehen, und einen derartigen Gestank habe ich noch nie im Leben gerochen. Wenn du reinkamst, fielst du so was von um von der Luft, die da hing.
Die Soldaten durchbohren Jesu Hände und Füße und schlagen ihn ans Kreuz. Dann richten sie es empor. Und Jesus betet: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Homanndamm: Am 2.Oktober 1945 entdeckten Beauftragte der französischen Kommission zur Aufklärung von Kriegsverbrechen ein Grab mit sechs toten Alliierten, die auf Befehl eines Wehrmachtsoffiziers an Sylvester 1944 in Vohwinkel erschossen wurden. Die Erschießung geschah in der Nähe des Bahnhofes Vohwinkel nach einem Angriff der britischen Luftwaffe. Es waren zwei Züge auf dem Bahnhof, ein Wehrmacht-Truppenzug und einer mit ausländischen Zwangsarbeitern oder Kriegsgefangenen. Durch den Luftangriff wurde ein Haus in der Nähe getroffen, und einige Leute aus dem Gefangenenzug holten sich Lebensmittel aus dem getroffenen Gebäude. Der deutsche Hauptmann, dem der Truppenzug unterstand, befahl, dass die Leute, die die Lebensmittel entwendet hatten, sich melden sollten. Als niemand vortrat, befahl er, dass sechs Männer, die aus verschiedenen Wagen herausgeholt wurden, sofort zu erschießen seien. Die Leute, die hierfür bestimmt wurden, wurden gezwungen, ihr eigenes Grab zu graben. Dann wurden sie in einer Reihe aufgestellt. Ein Mann versuchte zu entkommen. Er lief die Böschung hinauf, wurde aber
erschossen, als er die Höhe erreicht hatte. ( NRZ vom 6.10.1945
Der Wehrmachtsoffizier wurde nie zur Verantwortung gezogen. Die Leichen der Russen wurden geborgen und an einem unbekannten Ort bestattet.
Und er nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war.“ Josef aus Arimathäa, ein Mitglied des Hohen Rates, bittet Pilatus darum Jesus bestatten zu dürfen. Pilatus stimmt zu. Nachdem einige Frauen Jesus mit wohlriechenden Salben und Ölen einbalsamiert haben und Josef ihn in Leinentücher gehüllt hat, legt er ihn in das Grab und verschließt es mit einem großen Felsblock.
Damit ist „die Sache Jesus“ im wahrsten Sinne des Wortes abgeschlossen. Sein Tod ist besiegelt und das kann sich nach menschlichem Ermessen auch nicht mehr ändern. Die Trauer, die Angst und die Perspektivlosigkeit der Jünger Jesu sind unendlich groß. Wie soll es jetzt weitergehen?
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