Die Thierer Kirche, wie wir sie heute vorfinden, ist eines von drei Gotteshäusern, die der Siedlungsgeschichte folgend op d´r Thier entstanden sind. Das erste Gotteshaus war ein „Heiligenhäuschen“ am Hang des heutigen Kapellenberges oberhalb von Unterthier. Abwechselnd mit Agathaberg hielten hier im Sommer Kapläne von Wipperfürth eine Heilige Messe und Kinderlehre. So kann man es einer Stiftungsurkunde aus dem Jahre 1586 entnehmen.
1750 wurde dann oberhalb auf dem höchsten Punkt des Ortes eine Kapelle errichtet, die 1785 um ein Kirchenschiff, 1821 um einen Chor (statt der alten Kapelle von 1750) und eine Sakristei und 1828 um einen 28m hohen Turm erweitert wurde.
Der Erweiterungsbau mit dem doppelten Platz gegenüber der alten Kapelle fiel zeitlich in etwa zusammen mit dem Bemühen der Thierer, die alte Honschaft Flosbach in eine selbständige Pfarrgemeinde umzugestalten.
Maßgeblich daran beteiligt war auch Johann Wilhelm Roth, der 1782 von Pfarrer Schwarz aus Wipperfürth als Hilfskurat in Thier eingeführt wurde.
1795 erfolgte nach mehrjährigem Ringen mit Wipperfürth und anderen vorgesetzten Behörden die Abkopplung von der Mutterpfarrei. Thier wurde die selbständige Pfarrgemeinde St. Anna in Thier unter Pfarrer Johann Wilhelm Roth, nach dem heute noch die längste Straße durch den Ort benannt ist. Wesentlicher Grund war der weite Kirchweg nach Wipperfürth zu Beerdigungen und zum Empfang der verschiedenen Sakramente.
Nachdem 1891 der Turm des zweiten Gotteshauses wegen Baufälligkeit abgetragen werden musste und 1893 ein großes Stück Putz von der Decke fiel - Gott sei Dank, ohne jemanden zu erschlagen - , wurde 1894 der Abriss der Kirche beschlossen. Schon ein Jahr später - zum 100-jährigen Bestehen der Pfarrgemeinde - wurde etwas nach Norden versetzt mit dem Bau des dritten Gotteshauses begonnen. Die Vollendung war am 5. Oktober 1897, die Konsekrierung am 26. Juni 1903. Erwähnenswert ist noch, dass die Hälfte der Baukosten damals durch freiwillige Beiträge der Pfarrangehörigen aufgebracht wurde.
Die Kirche wurde inzwischen mehrfach renoviert, zuletzt im Zusammenhang mit den liturgischen Neuerungen des II. Vatikanischen Konzils in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Als besondere Kunstwerke sind sehenswert
der Hochaltar des Architekten der Kirche, Sültenfuß,
die Pietá auf dem linken Seitenaltar aus der Zeit um 1500 und
der Kronleuchter im Mittelgang mit der Mandorla-Madonna und den 8 Voluten aus Bronze aus der Zeit um 1640.
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