„Fisch im Weihwasserbecken“

(zu Foto 5: Weihwasserbecken und Hochwassermarke)

Ist der Fisch beim großen Hochwasser 1658 im Weihwasserbecken zurückgeblieben?

Das fragt sich vielleicht manch ein Kirchenbesucher, wenn er das Weihwasserbecken mit dem Fisch und direkt darüber die alte Hochwassermarke sieht. Er ahnt aber wohl auch, dass da doch wohl mehr dahinter steckt:

“Die christologische Bedeutung des Fisches, in der uralten Symbolik vom Fisch als Heilsbringer wurzelnd, wurde durch die Buchstabenfolge des griechischen Wortes für Fisch ‘Ichthys’ neu belebt; man erkannte in den Buchstaben die Anfangslettern der Worte Jesous Christos Theou Hyios Soter, Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser. In der Zeit der Christenverfolgungen war das Bild des Fisches das geheime Erkennungszeichen der Christen; das Taufbad wurde piscina (= Fischteich) genannt. Im Bild des Fisches veranschaulicht Tertullian das Geheimnis der Taufgnade: ‘Wir aber werden nach der Ähnlichkeit unseres Ichthys Jesus Christus im Wasser geboren, und nur durch Verharren im Wasser finden wir Heil.’ ” (Manfred Lurker, Wörterbuch biblischer Bilder und Symbole, München 1973, 101)

Das Weihwasser erinnert den katholischen Christen an die Taufe. Wenn er sich beim Betreten der Kirche mit Weihwasser bekreuzigt, bekennt er seinen Taufglauben und macht sich bewusst, dass er zu Christus gehört, der mit ihm in der Taufe eins geworden ist und ihn erlöst hat, ihm Anteil am Auferstehungsleben gibt.

Der Fisch erinnert also daran, dass uns durch Christus Heil und Erlösung geschenkt sind.